Klares Zeichen gegen das Vergessen

Handwerk reinigt Stolpersteine

Handwerk besucht Jüdische Gemeinde in Unna.
Vertreter der Handwerkskammer Dortmund sowie der Junioren des Handwerks Dortmund besuchten in Unna die Jüdische Gemeinde „haKochaw“. © Handwerkskammer Dortmund

Kammerbezirk. Am 9. November trafen sich in Unna Vertreter der Handwerkskammer Dortmund sowie der Junioren des Handwerks Dortmund zunächst zu einer Synagogenführung der Jüdischen Gemeinde „haKochaw“. Danach ging es gemeinsam zum Reinigen der im September 2012 verlegten Stolpersteine in die Mozartstraße.

HWK-Präsident, Berthold Schröder, legt bei den Stolpersteinen in der Mozartstraße in Unna Blumen nieder.
In Gedenken der deportierten Bewohner*innen des ehemaligen jüdischen Altenheims Westfalen legt Berthold Schröder, Präsident der HWK Dortmund, Blumen nieder. © Handwerkskammer Dortmund


Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund: „Als Institution und Wirtschaftszweig trägt das Handwerk auch gesellschaftliche Verantwortung. Das Handwerk steht für Vielfalt und Toleranz. Wir setzen uns für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen ein und möchten mit dieser Aktion an das Schicksal jüdischer Menschen in der NS-Zeit in Deutschland gedenken. Darüber hinaus möchten wir ein klares Zeichen setzen, dass sich die Handwerkskammer, aber auch das Handwerk dafür einsetzt, dass sich solche Ereignisse nicht noch einmal wiederholen.“


Alexandra Khariakova, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde „haKochaw“: „Wir freuen uns über den Besuch des Handwerks in unserer jüdischen Gemeinde und auch über die symbolische Aktion des Stolpersteine-Reinigens. Die Stolpersteine erinnern uns tagtäglich auf unseren Wegen an die zahlreichen Opfer, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.“


Stolpersteine erinnern an Opfer des Holocaust
Vor dem heutigen Bonifatius-Heim, dem ehemaligen jüdischen Altenheim Westfalens in der Mozartstraße
in Unna, wurden anlässlich der Deportation der Bewohnerinnen und Bewohner vor 70 Jahren 166 Stolpersteine verlegt. Aus dem Altenheim wurden am 20. Juli und 22. August 1942 alle Bewohner sowie einige der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Familien nach Theresienstadt deportiert. Nur eine einzige Bewohnerin des Unnaer Heims überlebte den Holocaust. In der Stadt Unna hat der Künstler Gunter Demnig seit 2007 über 300 Stolpersteine verlegt, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern, die in Unna lebten und wirkten.