RVR und Handwerk Region Ruhr stellen Masterplan Handwerk für das Ruhrgebiet vor / Arbeitsprogramm bündelt wichtige Ziele und Handlungsempfehlungen

Potenziale entfalten, Zukunft gestalten

v.l.n.r.: Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Düsseldorf, RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin, Carsten Harder, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dortmund Markus Hartmann, Leitung Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung Handwerkskammer Münster, Stefan Kuczera, Beigeordneter Planung © Jochen Tack / RVR

Die gemeinsame strategische Initiative beider Akteure enthält eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen und 18 konkrete Umsetzungsprojekte, die gezielt darauf ausgerichtet sind, das Handwerk im Ruhrgebiet zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen. Von 2025 bis 2030 setzen RVR und Handwerk Region Ruhr gemeinsam ein konkretes Arbeitsprogramm um, dessen Fortschritte regelmäßig überprüft und öffentlich kommuniziert werden. Ziel ist es, die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks stärker sichtbar zu machen und das Handwerk als strategischen Faktor für die regionale Entwicklung zu positionieren.

„Mit über 46.000 Betrieben und rund 300.000 Beschäftigten ist das Handwerk eine tragende Säule für wirtschaftliches Wachstum und wirtschaftliche Stabilität im Ruhrgebiet. Daher müssen wir noch stärker in die mittelstandsorientierte Regionalentwicklung investieren“, so Garrelt Duin, Regionaldirektor des RVR. „Das heißt konkret, Bürokratie und Fachkräftemangel abbauen, indem Genehmigungsverfahren vereinfacht und Nachwuchskräfte bestmöglich ausgebildet werden.“

Die wirtschaftliche Stärke des Ruhrgebiets beruht maßgeblich auf seiner breit gefächerten Wirtschaftsstruktur. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten insbesondere mittelständische Unternehmen – darunter vor allem das Handwerk, das durch seine Vielfalt und lokale sowie regionale Verankerung die wirtschaftliche Entwicklung der Region maßgeblich prägt.

Grundlage des Masterplans für das Ruhrgebiet ist eine umfassende Struktur- und Potenzialanalyse, die von der EDIPA GmbH im Auftrag von RVR und den drei Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster erstellt und 2024 veröffentlicht wurde. Mit der Analyse wurden Potenziale und Herausforderungen des Handwerks im Ruhrgebiet identifiziert. Der Masterplan Handwerk Ruhr ist der nächste Schritt, Strategien zu entwickeln, die das Handwerk und das Ruhrgebiet langfristig stärken und auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.

Innerhalb der fünf Themenfeldern Mittelstandskultur und Innovation, Bildung und Ausbildung von Fachkräften, Flächenbedarfe und Planungsrecht, Mobilität sowie Klimaschutz und Ressourceneffizienz ergeben sich folgende Grundüberzeugungen und Leitlinien für die gemeinsame Arbeit der nächsten Jahre.

Eine lebendige Mittelstandskultur stärkt die Wirtschaftskraft, fördert gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist ein Motor für Innovation.

Klimarelevante Gewerke leisten einen proaktiven Beitrag zum Klimaschutz und spielen eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft.

Markus Hartmann, Geschäftsführer Handwerkskammer Münster, macht deutlich: „Das Handwerk ist Rückgrat unserer mittelständischen Wirtschaft und zugleich zentraler Akteur der regionalen Transformation. Es ist nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber, sondern auch Treiber von Innovation, regionaler Stabilität und wirtschaftlicher Flexibilität in den Städten und Quartieren. Mit seinen klimarelevanten Gewerken trägt es maßgeblich zur Umsetzung der Energie-, Wärme- und Ressourcenschutzziele bei. Um dieses Potenzial zu heben, müssen wir einen Bewusstseinswandel verankern und die Rahmenbedingungen verbessern – von der Innovationsförderung bis zur Einbindung in kommunale Klimapläne.“

Bildung und Ausbildung sind Schlüsselfaktoren für die Fachkräftesicherung und damit für die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks.

Geeignete Standorte und Flächen sind essenziell – es braucht entsprechendes Planungsrecht, um dem Handwerk langfristig Raum zur Entfaltung zu geben.

„Wenn wir die wirtschaftliche Zukunft der Region sichern wollen, müssen wir junge Menschen wieder stärker für das Handwerk begeistern – durch moderne Ausbildungsformate, mehr Sichtbarkeit und echte Gleichwertigkeit zur akademischen Bildung“, sagt Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Düsseldorf. „Hier wollen wir neue planerische Ansätze verfolgen, um vorhandene Gewerbestandorte des Handwerks zu sichern und neue Gewerbeflächen bedarfsgerecht zu entwickeln.“

Funktionierende Mobilität ist unverzichtbar für betriebliche Abläufe – von Arbeitswegen bis zum Gütertransport. Gleichzeitig steht das Handwerk bei der Umrüstung auf klimagerechte Fahrzeuge in der Verantwortung.

„Handwerksbetriebe sind auf funktionierende Mobilitätsketten angewiesen – sei es für ihre Mitarbeitenden, den Materialtransport oder den Kundenzugang“, betont Carsten Harder, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dortmund. „Doch Staus, fehlende Ladeinfrastruktur und Stellplatzprobleme gefährden zunehmend die Effizienz handwerklicher Leistungen. Mit dem Masterplan setzen wir uns daher für verlässliche Verkehrswege, wirtschaftsfreundliches Parkraummanagement und gezielte Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur ein, damit das Handwerk mobil bleibt und auch künftig erfolgreich arbeiten kann.“

Mit dem Masterplan Handwerk für das Ruhrgebiet liegt ein Fahrplan vor, der wesentliche Ziele und praxisnahe Handlungsempfehlungen bündelt. Gemeinsam möchten die Partner die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Handwerk spürbar und nachhaltig verbessern und dessen Potenziale noch gezielter für die regionale Entwicklung erschließen.

Handwerk Region Ruhr
Seit 2018 vertreten die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster sowie neun Kreishandwerkerschaften in der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk Region Ruhr“ ihre politischen Positionen gemeinsam auf regionaler Ebene.

Weitere Informationen