Architekten und Handwerker geben sich in virtueller Umgebung mit Verkehrsader die Hand.
Architect engineers putting their hands together on solar panel with Social infrastructure icons. Social traffic infrastructure and intelligent communication technology concept.
Die besonderen Mobilitätsbedürfnisse des Handwerks mitdenken

Verkehr & Infrastruktur

“Mit seinen umfangreichen Fuhrparks und seiner Kundennähe ist das Handwerk im besonderem Maße auf eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur angewiesen. Sie ist Grundvoraussetzung, um Kunden und Baustellen in vertretbarer Zeit zu erreichen sowie Arbeitsmaterial zu transportieren. Auch die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Waren steht und fällt mit einer effizienten Mobilität. ” mehr

Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund

Berthold Schröder

Moderne Verkehrs- und Infrastruktur muss die Belange des Handwerks widerspiegeln

Das Handwerk setzt sich aktiv für die Verbesserung der Luftqualität in Deutschland ein. In den letzten Jahrzehnten konnte eine massive Reduzierung der Luftschadstoffe erreicht werden. Das Engagement des Handwerks im Bereich der Gebäude-, Energie- und Fahrzeugtechnik hat wesentlich dazu beigetragen. Durch strengere Grenzwert-Regelungen der EU, kommt es in einigen Ballungsräumen weiterhin zum Überschreiten der Grenzwerte und Fahrverbote für Dieselfahrzeuge werden diskutiert.

Aufgrund seiner Fuhrparkstruktur wäre das Handwerk in besonderer Weise von Fahrverboten betroffen. Die Standorte der Betriebe müssen für Kunden, Beschäftigte und Lieferanten jederzeit erreichbar sein. Zugleich ist das Handwerk darauf angewiesen, eigene Fahrzeuge für die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung, für Fahrten zu Serviceeinsätzen oder zu Baustellen sowie für den An- und Abtransport von Arbeitsmaterialien flexibel nutzen zu können. Diese spezifischen Mobilitätsbedürfnisse des Handwerks müssen bei einer modernen Verkehrspolitik beachtet werden. Luftreinhaltepolitik in den Städten, insbesondere mittels Umweltzonen oder Fahrverboten, erfordert Augenmaß und eine mittelstandsgerechte Ausgestaltung. Dafür setzt sich die Handwerkskammer Dortmund auf verschiedenen Ebenen ein und wirbt für eine moderne Verkehrspolitik im Interesse des Handwerks.

Dortmunder U Westentor

Luftreinhaltepläne im Kammerbezirk

Die Anstrengungen zur Luftreinhaltung werden vom Handwerk ausdrücklich unterstützt. Viele Betriebe sind auf die eine oder andere Weise mit Produkten und Dienstleistungen rund um Mobilität und Klimaschutz beschäftigt und helfen, technische Innovationen in die Fläche zu tragen. Umweltspuren, Fahrverbote und andere weitreichende Maßnahmen treffen das Handwerk ganz unmittelbar und sehr empfindlich.

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. hat in den letzten Monaten mehrere Städte im Kammerbezirk und das Land NRW verklagt, um zu erreichen, dass in den Luftreinhalteplänen der Städte, strengere Maßnahmen zur Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte für Luftschadstoffe festgelegt werden.

In Dortmund konnten sich alle Akteure auf einen Vergleich einigen, der ein Gesamtkonzept mit verschiedenen Maßnahmen zur zügigen Grenzwerteinhaltung beinhaltet. Im Maßnahmenpaket enthalten sind u. a.:

  • Eine Umweltspur auf der Brackeler Straße sowie eine Temporeduzierung auf 30 km/h zwischen „Borsigplatz“ und „Im Spähenfelde“
  • Eine Ausweitung des nächtlichen Lkw-Durchfahrverbots für Lkw > 7,5 t auf der B1 auf ganztags
  • Dazu soll auf der Ruhrallee durch eine Anpassung der Signalsteuerung der Fußgängeranlage Ruhrallee/Rheinlanddamm in Verbindung mit der Einführung von Tempo 30 eine Pförtnerung und damit Reduzierung des Verkehrs in Fahrtrichtung stadteinwärts bewirkt werden

Auch in Bochum und Hagen hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. geklagt. Ende Februar konnten sich in beiden Städten alle beteiligten Parteien auf einen Vergleich einigen, der keinerlei Fahrverbote vorsieht. Diverse Maßnahmen sollen, wie in Dortmund, helfen, dass die Grenzwerte eingehalten werden.

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Mobilitätsentwicklungskonzept des RVR

Der Regionalverband Ruhr (RVR) erarbeitet zurzeit gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung ein Regionales Mobilitätsentwicklungskonzept für die Metropole Ruhr. Erstmals wird eine Gesamtbetrachtung vorgelegt, die als Basis für die Verkehrs- und Mobilitätsplanung in der Metropole Ruhr dienen soll.

Sechs Leitsätze bilden die Grundlage für alle Analysen, Handlungsansätze und Pilotprojekte im Konzept:

  1. Die nach außen vernetzte Metropole Ruhr
  2. Die in sich vernetzte Metropole Ruhr
  3. Der starke Wirtschaftsstandort Metropole Ruhr
  4. Raumdifferenzierte Mobilität in der Metropole Ruhr
  5. Der umwelt- und stadtverträgliche Verkehr in der Metropole Ruhr
  6. Mobilität für alle in der Metropole Ruhr

Die Handwerkskammer Dortmund hat sich bereits aktiv in den Planungsprozess mit eingebracht und wird auch in Zukunft dafür Sorge tragen, dass die Interessen und Vorschläge des Handwerks Eingang in das Mobilitätskonzept finden.

Analoge Infrastruktur erhalten und verbessern

Züge fallen aus oder haben Verspätung, Straßenbeläge bröckeln, Brücken sind marode und kilometerlange Staus kosten enorm viel Zeit – Deutsche Straßen sind in keinem guten Zustand. Dabei ist eine gute Verkehrsinfrastruktur eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftliches Handeln. Gerade Handwerksbetriebe benötigen ein funktionstüchtiges Verkehrsnetz, um Kunden zu erreichen und erreichbar zu sein. Wenn ein Handwerker bei der Anfahrt zu einem Kundentermin ständig im Stau steht, geht kostbare Arbeitszeit verloren.

Der Schwerpunkt des Infrastrukturausbaus muss zunächst auf der Wartung und Instandsetzung liegen und das Gesamtsystem der Verkehrsstraßen umfassen: Von den Autobahnen und Brücken bis hin zu den kommunalen Straßen. Außerdem ist wichtig, dass die Vergabe von Bauleistungen weiterhin nach den Grundsätzen mittelstandsgerechter Ausschreibung erfolgt.

Auch der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) liegt im Interesse des Handwerks. Die Betriebe profitieren doppelt von einem gut ausgebauten Nahverkehrsnetz, da zum einen die Straßen entlastet werden und zum anderen die Auszubildenden und Mitarbeiter zu den Ausbildungsstätten und Betrieben gelangen können. Dazu gehört selbstverständlich auch die Erschließung von Gewerbegebieten durch das Nahverkehrsnetz.

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Straßenbau Infrastruktur verbessern
Mobilfunk 5G Sendemast

Digitale Infrastruktur ausbauen

Die fortschreitende Digitalisierung macht auch beim Handwerk nicht Halt und ist längst im Arbeitsalltag der Betriebe angekommen. Die Digitalisierung umfasst immer weitere Bereiche. Dafür benötigen Handwerksbetriebe eine funktionierende digitale Infrastruktur.

Der Ausbau von schnellen Breitbandverbindungen kommt gerade in ländlichen Regionen, aber auch in manchen Stadtbezirken, nur schleppend voran. Handwerksbetriebe sind aber dringend auf leistungsfähige Internetverbindungen angewiesen, um den wachsenden Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden. Ein funktionierendes und schnelles Internet ist für die Betriebe essenziell und muss in allen Regionen bereitgestellt werden.

Auch der Ausbau der Glasfasernetze und des Mobilfunkstandards 5G muss konsequent vorangetrieben werden und flächendeckend erfolgen. Das große Potenzial von 5G in Echtzeitanwendungen in den unterschiedlichen Gewerken ermöglicht dem Handwerk ganz neue Nutzungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle. Nicht umsonst fordert ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer: „Wir brauchen heute 5G an jeder Werkbank“.

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Ansprechpartner

Philipp Kaczmarek

Philipp Kaczmarek
Leiter Kommunikation

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Daniel Kleineicken

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