Kammerbezirk. Die Handwerkskammer Dortmund zieht eine gemischte Bilanz für das Ausbildungsjahr 2025. Die aktuellen Zahlen zeigen: Die duale Berufsausbildung bleibt ein zentrales Standbein der Fachkräftesicherung, steht aber zunehmend unter Druck.
Leichter Rückgang bei den Neuverträgen – regionale Unterschiede
Im Kammerbezirk Dortmund wurden von Januar bis Oktober 2025 insgesamt 3.693 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das entspricht einem Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während einige Regionen wie Bochum, Hagen, Hamm, Herne und der Kreis Unna Zuwächse verzeichnen, gab es in Dortmund, im Kreis Ennepe-Ruhr und im Kreis Soest leichte Rückgänge. Besonders betroffen sind Branchen wie das Kfz-Gewerbe, die unter der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit leiden. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverhältnisse blieb insgesamt stabil, während die außerbetriebliche Ausbildung deutlich zurückging.
Besonders beliebt waren die Berufe Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (+32), Augenoptiker (+16), Bäcker (+30) sowie Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, SP: Bäckerei (+28). Hier wurden – gemessen an den absoluten Zahlen – die meisten Ausbildungsverträge neu abgeschlossen.
Fachkräftemangel verschärft sich
Die Unternehmen im Kammerbezirk signalisieren weiterhin eine hohe Ausbildungsbereitschaft, finden aber immer seltener geeignete Bewerberinnen und Bewerber. Viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt. Qualifikatorische Passungsprobleme nehmen zu – insbesondere beim Arbeits- und Sozialverhalten sowie bei der mentalen Leistungsfähigkeit der Jugendlichen. Die wirtschaftliche Schwäche wirkt sich nun auch direkt auf den Ausbildungsmarkt aus: Investitionen in Ausbildung konkurrieren mit akuten Kostensorgen, was besonders kleinere Betriebe vor große Herausforderungen stellt.
„Die aktuellen Zahlen zeigen deutlich, dass die duale Ausbildung im Handwerk vor großen Herausforderungen steht. Immer mehr Betriebe melden offene Ausbildungsstellen, finden aber keine passenden Bewerber. Umso wichtiger ist es, jetzt gemeinsam mit allen Akteuren flexible und innovative Wege zu gehen, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und die Fachkräftesicherung in unserer Region langfristig zu sichern. Mit Beratungsangeboten, Informationsveranstaltungen und Kooperationen mit kommunalen Organisationen trägt die Handwerkskammer dazu bei“, erklärt Olesja Mouelhi-Ort, Geschäftsführerin der Handwerkskammer Dortmund.

