Sonderumfrage zur Transformation der Arbeit

Jeder zweite Handwerksbetrieb sieht Qualifizierungsbedarf bei Mitarbeitenden

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Tobias Schmidt, Geschäftsführer Bildungszentren der Handwerkskammer Dortmund© HWK Dortmund

„Bei mehr als jedem vierten Handwerksbetrieb besteht ein konkreter Qualifizierungsbedarf vor allem im technischen und fachlichen Bereich, um die Belegschaft für die neuen Anforderungen der Arbeitswelt zu rüsten“, sagt Tobias Schmidt, Geschäftsführer Bildungszentren der Handwerkskammer Dortmund. „Trotz der Einsicht in die Notwendigkeit von Maßnahmen wird die Umsetzung jedoch häufig durch einen erheblichen Zeitmangel in den Betrieben ausgebremst. Die Arbeitswelt ist im Wandel: Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografische Veränderungen sind nur einige der Faktoren, die die Branche nachhaltig prägen. Diese Entwicklungen machen es erforderlich, dass Handwerksbetriebe ihre Mitarbeitenden gezielt weiterbilden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Jeder zweite Mitgliedsbetrieb beobachtet Wandel in der Arbeitswelt

Technische Fähigkeiten im Fokus

62 Prozent der befragten Unternehmer im Handwerk sehen vor allen einen großen Bedarf an technischen Qualifizierungen. Darüber hinaus halten 35 Prozent der Betriebe eine Kompetenzerweiterung im Bereich Zeitmanagement und Arbeitstechniken für sinnvoll – ein Indiz dafür, dass die Effizienzsteigerung in der Arbeitsorganisation ebenfalls eine zentrale Rolle spielt. Weitere wichtige Felder sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse, IT-Kompetenzen sowie Führungskompetenzen. Themen wie Steuern und Recht, Gesundheitsmanagement, Projektmanagement und Fremdsprachenkenntnisse werden ebenfalls als relevant eingestuft. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Transformation der Arbeitswelt auch organisatorische Kompetenzen und Weitblick erfordert.

Zeit- und Geldmangel sind Fallstricke

Den Schulungsbedarf zu erkennen, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass dieser auch umgesetzt werden kann. 71 Prozent der Betriebe nennen Zeitmangel als größte Hürde für die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. Gerade in kleineren Betrieben wirkt sich der Ausfall von Mitarbeitenden durch Schulungen besonders deutlich aus. Viele Betriebe geben auch an, dass es an passenden Angeboten am Abend oder an Wochenenden fehle, um die Teilnahme an Weiterbildungen besser in den Arbeitsalltag integrieren zu können. Auch die hohen Kosten sind ein Problem: 57 Prozent der Betriebe sehen hierin ein wesentliches Hindernis.

Finanzielle Förderung und neue Lernformate gewünscht