Handwerk blickt optimistisch in die Zukunft

Jahresrückblick 2019

Berthold Schröder zum Jahresrückblick 2019
01.10.2014 Dortmund - Berthold Schroeder Foto: Andreas Buck Mobil: +49 (0)171.5485046 Office: +49 (0)231.881426 email: info@andreas-buck.de , web: www.andreas-buck.de BITTE BEACHTEN SIE MEINE AGB: http://www.andreas-buck.de/PDF/agbAndreas_Buck.pdf © www.andreas-buck.de

„Das Handwerk im Kammerbezirk Dortmund kann auf ein überwiegend erfolgreiches Jahr zurückblicken“, erklärt Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund. „Besonders freut uns, dass sich wieder mehr junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk entschieden haben.“ So habe die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge Ende Oktober die 4.000er-Marke überschritten (4.086 neue Verträge / + 4,2%). Mit 7,2 Prozent Zuwachs gab es vor allem bei der betrieblichen Ausbildung ein kräftiges Plus. „Das ist eine tolle Bilanz, für die ich unseren Betrieben ausdrücklich danken möchte.“

Trotz einer leichten Abkühlung bewege sich auch die Handwerkskonjunktur nach wie vor auf hohem Niveau.  Bei der Herbst-Befragung der HWK Dortmund hätten sich 92 Prozent der befragten Unternehmen zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage gezeigt (Herbst 2018: 94%). Besonders gut sehe es nach wie vor im Ausbaugewerbe (96 %) und dem Bauhauptgewerbe (95 %) aus. Eintrübungen gebe es hingegen beim Kfz-Handwerk. 88 Prozent der befragten Betriebe gaben hier an, zufrieden zu sein; im Vorjahreszeitraum waren es noch 93 Prozent.

Weiterhin ungebrochen sei auch der Fachkräftebedarf der Betriebe. „Die Auftragsbücher unserer Unternehmen sind prall gefüllt“, so der Kammer-Präsident. „Viele würde gerne neues Personal einstellen, um Arbeiten schneller zu erledigen.“ Vor allem im Ausbauhandwerk (54 %) und im Bauhauptgewerbe (59 %) arbeite man bereits vielfach mit einem Auslastungsgrad von 100 Prozent oder mehr. Die Auftragsreichweite des Handwerks im Kammerbezirk liege im Durchschnitt bei achteinhalb Wochen.

Als starkes Signal bezeichnet der Kammer-Präsident die Entscheidung der Bundesregierung, die Meisterpflicht in zwölf Gewerken wieder einzuführen. „Mit diesem Beschluss sagt die Politik ‚Ja‘ zu mehr Qualifikation, mehr Verbraucherschutz und nachhaltigem Unternehmertum. Wir begrüßen diesen Schritt ausdrücklich.“

Zur Reform des Berufsbildungsgesetztes sagt er: „Der Beschluss ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Berufsausbildung. Insbesondere die neuen Fortbildungsabschlussbezeichnungen ‚Bachelor Professional‘ und ‚Master Professional‘ werden dazu beitragen, die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung in der Gesellschaft sichtbar zu machen.“

Positiv bewertet Schröder zudem die im Herbst vorgestellte Mittelstandsstrategie von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Das Papier ist passgenau auf die spezifischen Bedürfnisse von Handwerk und Mittelstand zugeschnitten und enthält viele gute Maßnahmen, um unsere Betriebe wirksam zu entlasten.“ Nun sei es wichtig, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen auch in die Tat umgesetzt werden.

Nachbesserungsbedarf sieht der HWK-Präsident hingegen noch beim Bürokratieabbau: „Trotz guter Ansätze der Bundesregierung bleibt das kürzlich verabschiedete dritte Bürokratieentlastungsgesetz leider hinter den Erwartungen des Handwerks zurück.“ Statt stark belastende Faktoren, wie die zahlreichen Dokumentationspflichten, intensiv in den Fokus zu nehmen, verliere sich das Gesetz in kleinen Maßnahmen. Schröder: „Was wir vor allem brauchen, ist wieder mehr Vertrauen in die Redlichkeit unserer Unternehmer und weniger Kontrollmechanismen.“

Mit Blick auf das kommende Jahr erklärt er: „Die Fachkräfte- und Nachwuchssicherung wird Kernthema unserer Arbeit  bleiben. Darüber hinaus nehmen wir die Nachfolgeregelung im Handwerk noch stärker in den Blick und werden hier weitere Unterstützungsleistungen anbieten, um unsere Betriebe noch besser beim Generationenwechsel zu begleiten.“ Kammerbezirksweit stünden in den kommenden Jahren gut ein Viertel aller Handwerksunternehmen zur Übergabe an.

Ein weiteres Zukunftsprojekt sei die Sanierung der Bildungszentren im Kammerbezirk Dortmund. Schröder: „Zu einer guten Ausbildung gehört eine moderne Ausstattung und eine angemessene Lernumgebung. Daher werden wir in den kommenden Jahren intensiv in die Modernisierung unserer Bildungsstätten investieren, um unsere Ausbildungsqualität weiterhin auf hohem Niveau zu halten.“ Vor diesem Hintergrund begrüße er es, dass die Landesregierung, neben der Erhöhung der Handwerksförderung für das Jahr 2019, ihre Mittel für die beruflichen Bildungsstätten verdoppelt habe.