HWK berät Mitgliedsbetriebe kostenlos zu umweltfreundlichen Technologien und Maßnahmen

Aktuelle Krisen haben zum Umdenken geführt

Siegfried Riemann (l.), Technischer Berater bei der HWK Dortmund, hat Tischlermeister Matthias Ernst zu Photovoltaik-Anlagen und E-Transportern beraten. © Handwerkskammer Dortmund

Siegfried Riemann, Technischer Berater bei der Handwerkskammer (HWK) Dortmund, berät Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Dortmund kostenlos zu umweltfreundlichen Technologien und Maßnahmen. „Der Beratungsbedarf bei unseren Mitgliedsbetrieben zu den Themen E-Mobilität und Photovoltaik-Anlagen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen“, berichtet Siegfried Riemann, Technischer Berater bei der HWK Dortmund. „Die Handwerksbetriebe werden über die Medien, unsere Internetseite oder auch bei Veranstaltungen zu Energiethemen auf unsere kostenlosen Services aufmerksam.“ Viele Fragen ließen sich schon am Telefon klären. In den meisten Fällen stellen die HWK-Unternehmensberater aber Infopakete zusammen und fahren zur besseren Einschätzung zu den Handwerksbetrieben.

Beraten und Wege aufzeigen

Die Unternehmensberater der Handwerkskammern werden von den Wirtschaftsministerien des Bundes und Landes gefördert und stellen Beratungsmaterialien als Leitfäden für die Gespräche vor Ort zur Verfügung. Hier geht es beispielsweise um Fragen der Beleuchtung, des Energieverbrauchs, aber auch um Abfallentsorgung oder E-Mobilität. „Viele Betriebsinhaber haben bereits Ideen. Wir beraten sie dann und zeigen Wege auf“, so Riemann. Die konkrete Umsetzung erfolgt dann meist über das ausführende Handwerk und einen Dienstleister. „Häufig müssen externe Energieberater hinzugezogen werden, um Detailfragen zu klären. Messungen, Rechnungen und Verbrauchsdaten sind für eine bessere Planung unerlässlich. Schließlich ist es eine Investitionsentscheidung für den Betriebsinhaber.“

2018 hat Siegfried Riemann die Bau- und Möbeltischlerei Matthias Ernst beraten. Damals erkundigte sich der Tischlermeister über die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf den Dächern seiner Werkstatt. „Zu diesem Zeitpunkt war die Nachfrage danach noch nicht so groß wie jetzt und auch noch erschwinglich. Es war eine sehr gute Entscheidung, die Photovoltaik-Anlage zu installieren. Wir gewinnen damit mehr Strom, als wir für unsere Werkstatt benötigen“, erklärt Matthias Ernst. „Wir können den Strom sogar zum Laden unserer E-Fahrzeuge nutzen.“

Gute Förderquoten durch das Land NRW

Seit kurzem besitzt der Tischlermeister einen E-Transporter. „Meine Kunden wohnen in der Regel im näheren Umfeld, ich benötige den Transporter also nicht für große Reichweiten. In 2021 gab es sehr gute Förderquoten durch das Land NRW, da habe ich auf Rat der Handwerkskammer direkt einen Antrag gestellt. Es hat zwar ein Jahr zwischen Antragsstellung und Auslieferung gedauert, aber es hat sich gelohnt“.

2022 hätten viele Handwerksbetriebe bei der Handwerkskammer Beratungen angefragt. „Der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise haben bei vielen zu einem Umdenken geführt“, so Riemann. „Viele bedauern es, sich nicht früher um diese Themen gekümmert zu haben.“ Die Anlässe für eine Beratung seien sehr individuell. Zum einen ginge es darum, Kosten zu sparen. Einige verfolgten eher einen ökologischen Ansatz und das Ziel klimaneutral zu werden. Die zu ergreifenden Maßnahmen müssten immer mit betriebswirtschaftlichen Belangen abgewogen werden, so der 63-Jährige. „Manchmal geht es nur um die Änderungen von Teilprozessen, manchmal müssten ganze Anlagen neu angeschafft werden. Da muss sich jeder fragen, ob die Investition sich auch lohnt. Außerdem ändern sich die politischen Rahmenbedingungen permanent. Die aktuellen Krisen sind jedoch Anlass genug am Thema Energieeffizienz dranzubleiben.“

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